28 Millionen Internetnutzer, überdurchschnittliche Wachstumsraten machen Polen für deutsche Online-Händler interessant.
Es ist kein Geheimnis, dass der Online-Handel eine zügig wachsende Branche ist. Immer mehr Polen kaufen online ein. Der Wert des E-Commerce-Marktes in Polen überschreitet die magische Barriere von 100 Milliarden PLN, umgerechnet fast 22 Mrd. Euro.
Täglich enstehen neue Shops
Die Corona-Pandemie hat den globalen Digitalisierungsprozess beschleunigt. Polen ist hier nicht anders als der Rest Europas.
Während der Pandemie ist die Zahl der Online-Shops in Polen deutlich gestiegen. Jeden Tag entstehen in Polen neue Online-Shops und diese Nachfrage wird von privaten und staatlichen Kurierunternehmen gekonnt bedient, deren täglicher „Peak“ bis zu einer Million Pakete beträgt.
Die Aussichten für deutsche Händler in Polen sind günstig. Unter den Top 10 der polnischen E-Commerce-Seiten befinden sich auch einige Player aus Deutschland: Zalando rangiert sogar auf Platz 2. Kein Wunder – das größte Marktsegment ist das Segment “Fashion” mit einem erwarteten Volumen von 5.6 Mio. € im Jahr 2021.
So unterscheiden sich die Konsumgewohnheiten der Polen nicht wesentlich von Kunden aus Deutschland. Dazu kommt, dass Produkte aus Deutschland einen guten Ruf besitzen. Laut aktueller Statistik bestellen polnische Vebraucher vor allem Kleidung, dann Heimelektronik, Kosmetik und Bücher.
Das „polnische Online-Wunder“ kommt nach Experteneinschätzung nicht von alleine, sondern hat zwei wichtige Gründe. Zum einen ist in Polen eine mittlerweile sehr gut entwickelte Infrastruktur, die Online-Händler aus ganz Europa nach Polen lockt. Der zweite Grund: Polen bietet ein großes Potential an Arbeitskräften – zu Löhnen, die mehr als konkurrenzfähig zu denen in Westeuropa sind. So hat Amazon bereits 9 Logistikzentren in Polen, die jeweils eine Handvoll aus dem relativ günstigen Arbeitsmarkt ziehen.
Worauf kommt es an?
Online-Händler müssen sich an die Bedürfnisse des Verbrauchers und seine Anforderungen anpassen. Dies gilt nicht nur für den Vertrieb, sondern auch für die Retourenpolitik, Flexibilität und Reaktionszeit des Versands. In Polen ist InPost der am häufigsten angebotene Lieferdienstleister unter den Online-Shops. Von diesen Geschäften, die angeben, welchen Service sie für den Transport ihrer Waren nutzen, nannten 55 % InPost als einen ihrer Anbieter. Darüber hinaus gehören DPD und Poczta Polska mit 54 % und 35 % Anteil zu den drei größten Versanddienstleistern, die von Online-Händlern in Polen angeboten werden.
Packstationen Nr. 1 in Polen
Der schnelle Ausbau des Packstationsnetzes in Polen ist Teil eines mehrjährigen Digitalisierungsprogramms. Zusammen mit Allegro und den größten Online-Shops in Polen ist es die beliebteste Versandart.
ZAHLUNGSMETHODEN – Wenn es um die Bezahlung von Produkten und Dienstleistungen geht, die polnische Verbraucher online kaufen, sind BLIK (Mobile-Schnellüberweisung) und Banküberweisung die beliebtesten Zahlungsmethoden, gefolgt von Kreditkarte. Mit 30 Prozent ist die lokale Zahlungsmethode Blik die beliebteste, 27 Prozent bevorzugen Online-Überweisungen und 21 Prozent bevorzugen die Kreditkarte.
Fazit
Polen ist ein attraktiver Markt für die Expansion des E-Commerce – eine junge und schnell wachsende Wirtschaft. Aufgrund der zunehmenden Popularität des E-Commerce und seines Umsatzwachstums ist Polen einer der sich am schnellsten entwickelnden E-Commerce-Märkte in Europa. Polnische Online-Kunden kaufen gerne online und tun dies immer häufiger. Die neuesten Daten zeigen auch, dass die Zahl der polnischen Internetnutzer, die in internationalen Shops einkaufen, von Jahr zu Jahr zunimmt.